In den letzten Jahren hat die Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) große Fortschritte gemacht. Ein KI-gestützter Chatbot wie ChatGPT kann uns bereits bei Denkaufgaben unterstützen. Wird eine solche KI jedoch in einen Roboter integriert, kann sie nicht nur geistige, sondern auch körperliche Aufgaben übernehmen. Genau daran arbeiten derzeit zahlreiche Unternehmen.
Dieses neue Forschungs- und Anwendungsfeld nennt sich „Embodied AI“, auf Deutsch „verkörperte künstliche Intelligenz“. Roboter mit dieser Technologie können deutlich mehr leisten als bisherige Maschinen. Sie könnten dem Fachkräftemangel entgegenwirken oder uns schlicht Zeit im Alltag sparen.
Solche multifunktionalen Maschinen eröffnen völlig neue Möglichkeiten, erfordern jedoch auch neue gestalterische Ansätze im Umgang mit der Mensch-Maschine-Interaktion.
Vor diesem Hintergrund verfolgt diese Arbeit das Ziel, Gestaltungsprinzipien zu entwickeln, die Transparenz fördern, Vertrauen schaffen und eine barrierefreie Interaktion zwischen Menschen und KI-gesteuerten, multifunktionalen Robotern ermöglichen.
Um greifbare Antworten auf diese Fragen zu finden, entstehen im Rahmen der Arbeit mehrere prototypische Gestaltungskonzepte. Sie setzen sowohl an den physischen als auch an den digitalen Schnittstellen der Mensch-Roboter-Interaktion an und zeigen, wie diese konkret gestaltet werden können. Wie weiß der Nutzer, was der Roboter tun wird, noch bevor er sich bewegt? Wie teilt der Nutzer dem Roboter Regeln mit? Was passiert in einem Fehlerfall?
Fernsteuerung im Fehlerfall
Roboter schlägt Ergebnisse vor
Regeln für den Roboter festlegen
Diese Situationen werden in einer Reihe kurzer Videos veranschaulicht. Die Clips zeigen Alltagsszenen aus der Perspektive des Roboters und machen so sichtbar, wie sich die Gestaltung von Verhalten, Kommunikation und Interaktion auf das Vertrauen und die Akzeptanz auswirkt.
Neben den Konzepten entsteht im Laufe der Arbeit ein Kompendium, das die wichtigsten Erkenntnisse bündelt. Es dokumentiert nicht nur den Projektverlauf, sondern soll auch zukünftigen Gestalterinnen und Gestaltern als Ausgangspunkt dienen. Enthalten sind zentrale Begrifflichkeiten, rechtliche und ethische Fragestellungen sowie ein Überblick über gestalterische Spielräume im Umgang mit Embodied AI – insbesondere im häuslichen Kontext.