In der Bachelor-Arbeit im 7. Semester bearbeiten die Studierenden anhand eines frei wählbaren Themas ein Gestaltungsprojekt, in dem sie ihre erlernten Kenntnisse in Recherche, Konzept und Entwurf praktisch anwenden.
Durch eine gemeinsame Dachmarke, die Entwürfe von Gestaltern veröffentlicht, und dafür technische Daten aufbereitet, werden durch laim Kunden für kooperierende Schreinereien gewonnen und Die Entwürfe der Gestalter in größeren Stückzahlen verkauft.
Die Dachmarke betreibt in erster Linie Marketing und Informationsaufbereitung und stellt geprüfte Möbelentwürfe zum Kauf im online Shop zur Verfügung. Bei kauf eines Möbelstückes vermittelt laim geeignete Schreiner, sodass der Kunde keine Angebote einholen muss. Anschließend wird der Auftrag an den Schreiner der Wahl übergeben. In dieser Phase liegt es bei den Schreinern mögliche Änderungen der Möbel mit den Kunden zu besprechen.
nach Abschluss des Geschäfts, soll dem Kunden durch den Schreiner ein Ansprechpartner für zukünftige Projekte zur Seite stehen. Laim übernimmt an dieser Stelle einen Teil der Kommunikation in der Nachkaufphase.
Zielsetzung war dabei :
Wie können wir, potenziellen Kunden den Weg zum Möbelschreiner vereinfachen, sodass der Kauf beim Schreiner attraktiver wird?
Wie können wir Schreiner in der und Arbeitsvorbereitung unterstützen, sodass Sie Ihrer Passion nachgehen können?
Wie können wir den „Schreiner“ im Möbelmarkt sichtbarer machen, sodass Kunden ein emotionales Kauferlebnis in Kombination mit hoher Qualität mit minimalem Aufwand in Anspruch nehmen können?
In dieser Arbeit haben wir uns mit den Bedürfnissen der für unser vorhaben notwendigen Akteure beschäftigt.
Das sind im besonderen die Kunden, die Schreiner und die Gestalter.
Durch die von uns geführten Interviews und Recherche von Umfragewerten wurde deutlich, dass viele Schreiner in ihrem Arbeitsalltag feststecken und sich von den Bauaufträgen die sie haben nur schwer lösen können.
Zusätzlich haben sich viele Schreiner durch eine Selbstständigkeit jedoch unabhängig machen wollen.
Gerade Junge Meister die Betriebe übernehmen oder neu gründen, wollen mit ihrer Arbeit etwas bewirken. Daher haben sie großes Interesse Einzelmöbel für Privatkunden bauen zu können.
Vielen Gestaltern geht es genauso.
Durch die gemeinsamen Wünsche dieser Beiden Akteure lässt sich hier eine Symbiose bilden.
Zudem stellt sich die Frage nach den Bedürfnissen des dritten Akteurs: den Kunden.
Auch hier konnten wir durch Recherche und Interviews feststellen, dass es einen großen potenziellen Markt für emotionalisierte Service und Produktangebote gibt. Kunden sind zudem bereit 64,9% Aufpreis für Nachhaltig gefertigte Produkte im Möbelbereich auszugeben.
Die drei Akteure teilen Werte, und haben Bedürfnisse die von den jeweils anderen Akteuren gedeckt werden könnten.
Die momentane Situation bietet ihnen allerdings keine attraktive Lösung, über die alle drei mit geringem Aufwand zum Ziel kommen.
Durch die Kooperation regional ansässiger Schreiner, kann eine kurze Distanz zum Kunden gewährleistet werden, die für kurze Kommunikationszeiten sorgt.
Die Aufträge sind zudem der Eintritt in die Fertigung von Einzelmöbeln für Schreiner die Ihr Unternehmen neu orientieren, oder Gründen wollen. Durch die Aufbereitung der Daten wird die Arbeitsvorbereitung entlastet. Schreiner können so ihrer Passion nachgehen. Kunden haben vereinfachten Zugang zu regional gefertigten Möbel, angepasst an ihre Bedürfnisse.
In unserer Arbeit haben wir uns mit den Trends innerhalb der Gesellschaft und deren Auswirkungen auf den Möbelmarkt auseinander gesetzt. Welche Werte sind Kunden momentan und in Zukunft wichtig? Für welche Werte sind die Kunden bereit einen Aufpreis zu bezahlen?
Anhand der Marktanalyse und Zielgruppenanalyse haben wir eine Chancen und Risiken Bewertung durchgeführt. Die Sättigung des Marktes ist momentan sehr dicht, und birgt daher im Rahmen der Eintrittsbarrieren eine besondere Aufmerksamkeit. Im Hinblick auf die Zielgruppen lässt sich großes Potential erkennen. Da auch in den kommenden Jahrzenten in mehreren Megatrends kein Ende in Sicht ist Schätzen wir Die Situation wie auch das Zukunft Institut wie folgt ein:
Dieser Trend ist im Möbelmarkt schon angekommen, lässt sich durch die steifen Strukturen im Möbelmarkt jedoch nur bedingt beantworten. Durch die Zunahme der Polarisierung in Hochpreis- und Billig-Segment, sowie zunehmende flexible Eigentumskonzepte die auch in der Möbelbranche attraktiver werden, wird in Zukunft weniger Platz und Bedarf für billige Möbel bestehen. So werden eingerichtete Wohnungen durch Miet oder Leasing Möbel gefüllt. Kleinere Wohnungen sorgen für einen Wohnungsinternen Rückgang der Nachfrage nach Möbeln, jedoch ist in diesem Fall mit einem Anstieg der Zahlungsbereitschaft für die wenigen benötigten Möbel zu rechnen.
Wir haben verschiedene Unternehmensmodelle basierend auf der Recherche entworfen, und durch Interviewpartner der Zielgruppen bewerten lassen. Die Bewertung der Konzepte erfolgte zudem in intensiven Kontakt mit Schreinerbetrieben, Holztechniker, Designern, Handwerksbranchen Internen der Fachverbände und Handwerkskammern sowie Branchen-Software Unternehmen.
Im weiteren Verlauf haben wir zwischen Vision und Minimal viable Produkt/ Service unterschieden, um den für uns zur Gründung notwendigen Grundstein zu setzen.
Das oben beschriebene Konzept wird von detaillierteren Abläufen begleitet. Im engeren Sinn sind das die Kommunikationsabläufe vom Kunden über uns mit den Schreinern. User Flow Koordination auf dem Webshop. Design Guide Lines zur Kommunikation zwischen Designern und Schreinern und Kunden, die dafür geeignet sein sollen mögliche Änderungen vor zu skizzieren. Zusätzlich werden Standardisierte Verträge notwendig sein, die die Gestalter und Schreiner bei Einreichung und Fertigung eines Entwurfs eingehen müssen. Dafür sind auch individuelle Anpassungen denkbar.
Wir werden durch die Aufbereitung von Schreiner und Gestalter-Profilen den Kunden einen Einblick hinter die Kulissen bieten können.
Weitere Themen die in unserer Vision stärker beleuchtet werden sind die Organisation und Bedingungen die Retouren umsetzbar machen, Die Automatisierung von Kontaktformularen, des Mail Verkehrs und des gesamten Akquise und Übergabe Prozesses an die entsprechenden Schreiner.
Des Weiteren ist für die Umsetzung ein Team mit den für die Tätigkeiten entsprechenden Fähigkeiten. Das heißt auch für das MvP eine Teamgestaltung, ohne die das Projekt nicht erfolgreich sein kann. Das Team benötigt Mitarbeiter für die Kommunikation, welche nach und nach automatisiert wird, Mitarbeiter für die Prüfung der eingereichten Entwürfe und des Produktmanagements und der Akquise der Partnerunternehmen. Zudem werden IT-Fachkräfte benötigt die den Webshop erstellen und instand halten. Die Erstellung und Umsetzung einer Corporate Identity im Bezug auf die Kommunikationsgestaltung muss in dem Fall von Kommunikationsgestaltern in Zusammenarbeit mit dem Web-Developer erfolgen.
Vision/Feature MAP
Nach dem erfolgreichen Start mit dem MvP können weitere Features in das Unternehmen integriert werden. So ist auch eine Kombination der Dachmarke, die Hauptsächlich Online und durch Mund zu Mund Propaganda wirkt, mit Stationären Showroom Angeboten in Räumlichkeiten der Schreiner, als mobiles Ausstellungskonzept, oder durch Mietobjekte denkbar.
Diese Showrooms können in Kombination mit Retouren als Outlets fungieren.
Des Weiteren können Service Angebote addiert werden wie in etwa Gestaltungs-Happenings für Möbelkunden, Konstruktions-arbeiten auf Stundenbasis für externe Gestalter.
Um in unserer Vision eine stärkere Kommunikation zwischen den einzelnen Akteuren, ist die Implementierung eines Bewertungssystem mit Kommentar und Chatfunktion angedacht.
Um die Unternehmensstruktur in diesem Rahmen zu gestalten haben wir uns in der Desk Research Phase mit der Situation des Möbelmarktes, der Kundenbedürfnisse und Wünsche sowie den Belangen und Aktivitäten im Schreinerhandwerk auseinander gesetzt. Die daraus gewonnen Erkenntnisse sind durch Iterationen abschließend in neun Business-Model-Canvas zusammengefasst. Mit den sich am stärksten unterscheidenden Modellen sind wir anschließend in der Interviewphase mit mehreren Stakeholdern der verschiedenen Bereiche in die Bewertung der Konzepte eingestiegen. Daraus konnten wir (mittels Personas, User Journeys, mehreren Problem Solution fit und How might we sowie Six Word Storys,) einen Business Blueprint mit Feature Map für weitere Optimierungen erstellen.
Abschließend lässt sich durch die Arbeit sagen, dass sowohl auf Kundenseite ein großes Interesse an einem solchen Angebot besteht, und es trotz voller Auftragsbüchern ausreichend Schreiner gibt die für dieses Unterfangen als Partner in Frage kommen.
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