Auseinandersetzung mit Form, Farbe und Ordnungsprinzipien, um Zusammenhänge in größeren Datenmengen sichtbar zu machen. Das Ergebnis ist ein programmierter, klickbarer Prototyp.
Thema: Datenvisualisierung
Die Daten werden ohne Zuhilfenahme von bildhaften Elementen (Piktogramme, Fotografien, …) interaktiv dargestellt. Alphanumerische Zeichen (Text, Zahlen) sollen so sparsam wie möglich verwendet werden. Umso wichtiger wird es, gezielt Farbe, Form und Position einzusetzen, um
Mengen sichtbar zu machen,
Kategorien zu kodieren,
Gruppen zu bilden,
Zeitabläufe nachverfolgbar zu machen,
…
Die Darstellung von Daten zwingt schon an sich zu einer parametrischen Denkweise. D.h. die grafischen Elemente müssen flexibel gedacht werden, so dass sie unterschiedliche Zahlenwerte und Bedeutungen annehmen können. Das Denken in Varianten ist also essenziell. Zudem erlauben unterschiedliche Gesamtdarstellungen neue Einblicke in die Zusammenhänge innerhalb der Daten. Durch Interaktion können weitere Zusammenhänge vom Nutzer entdeckt werden.
Datenvisualisierung mit Hilfe von Farbe, Form und Anordnung - darauf lag der Schwerpunkt dieses Kurses.
Dazu sollten wir uns einen Datensatz aussuchen und diesen mit JavaScript, CSS und jQuery zu mehreren Interaktiven Diagrammen verarbeiten. Es sollten interessante Informationen und Zusammenhänge in den Daten sichtbar gemacht werden. In meinem Fall beinhalten die Daten Informationen über 649 Schüler, deren schulischen Leistungen, deren Familien und deren Alkoholkonsum.
Datensatz
Nach längerer Recherche bin ich auf einen Datensatz auf Kaggle.com gestoßen, der sich mit dem Alkoholkonsum von Schüler:innen befasst. Dieses Thema hat sofort mein Interesse geweckt und ich wollte herausfinden, ob es Zusammenhänge zwischen dem Alkoholkonsum der Schüler:innen und deren schulischen Leistungen gibt. Außerdem stellte ich mir die Frage, in welchem Alter die Schüler:innen am meisten Alkohol konsumieren und, ob es eventuell eine Beziehung zwischen dem Alkoholkonsum und dem Verhältnis der Schüler:innen zu ihren Familien gibt.
Da es kaum möglich gewesen wäre alle Parameter, die im Datensatz aufgelistet waren zu visualisieren, habe ich die für die Beantwortung meiner Fragen wichtigen Werte herausgefiltert.
Das waren in meinem Fall:
Alkoholkonsum an Werktagen: von 1 = sehr wenig oder kein Alkoholkonsum bis 5 = sehr viel Alkohol
Alkoholkonsum an Wochenenden: von 1 = sehr wenig oder kein Alkoholkonsum bis 5 = sehr viel Alkohol
Menge der nicht bestandenen Klassen: von 0 = kein mal durchgefallen bis 3 = drei mal durchgefallen
Alter der Schüler:innen: von 15 bis 22
Geschlecht der Schüler:innen: männlich oder weiblich
Beziehung zur Familie: von 1 = sehr schlecht bis 5 = sehr gut
Beziehungsstatus der Eltern: zusammen oder getrennt
Entwürfe
Nachdem ich erste interessante Zusammenhänge in den Daten gefunden und die für mich relevanten Parameter herausgefiltert hatte, habe ich erste Skizzen angefertigt in denen das Ziel war, verschiedene Parameter miteinander zu verknüpfen. Da mein Datensatz ein relativ kleiner ist, stellte sich mir die Frage, ob ich die Schüler:innen zusammengefasst oder einzeln darstellen wollte.
Entwicklung
Im Laufe des Prozesses habe ich des öfteren versucht Schüler:innen nicht einzeln darzustellen, sondern wie beispielsweise bei der Heatmap zusammenzufassen. Diese Darstellungen haben es allerdings nicht in mein Endergebnis geschafft, da ich fand, dass das Gesamtprodukt einheitlicher wirkt, wenn in jeder Darstellung alle Schüler:innen als einzelne Punkte zu erkennen sind.
Farbwahl
Die Farben codieren in meinen Diagrammen immer dasselbe, und zwar den Alkoholkonsum der Schüler:innen. Dabei war mir wichtig, dass hoher Alkoholkonsum heraussticht. Ursprünglich habe ich versucht das zu erreichen, indem der höchste, mit 5 angegebene Konsum, beinahe Neonrot war. Insgesamt hatten meine Grafiken damit aber ein zu knalliges, fröhliches Farbschema welches ich nicht passend für das doch sehr ernste Thema fand. Deswegen habe ich später nochmal viele Farbvarianten getestet bis ich zu dem Entschluss kam, dass ich schwarzen Hintergrund mit Rottönen, die immer heller werden je höher der Alkoholkonsum ausfällt, am besten finde. So sticht hoher Alkoholkonsum durch den hohen Kontrast zum Hintergrund direkt ins Auge und das Farbschema spiegelt die ernste Thematik wieder.
Endergebnis
Beim Endergebnis habe ich darauf geachtet, dass die Grafiken eine gute Vergleichbarkeit untereinander haben. Beispielsweise lässt sich durch die Gegenüberstellung der männlichen und weiblichen Schüler:innen gut sehen, dass die männlichen Schüler insgesamt häufiger durchfallen und einen höheren Alkoholkonsum haben.