Das Fach Dreidimensionales Gestalten vermittelt Grundlagen über Körper und Raum, Form und Funktion, Material und Oberfläche, aber auch produktsemantische und konstruktive Aspekte.
In diesem Semester beschäftigten wir uns mit drei Themen:
Hebelstabwerk
Basierend auf dem Prinzip des Hebelstabwerks werden selbsttragende Strukturen entwickelt und mit einem stabilisierenden Verbindungsdetail gesichert.
Spannendes Objekt
Zu entwickeln ist ein Objekt das unter Zuhilfenahme einer gegebenen Stahlkugel einen Spalt von 40 cm Breite überbrückt. Die Struktur soll materialsparend und komprimierbar gestaltet werden.
Bionik
Ein Beispiel aus der Natur wird untersucht, darin verborgene interessante Prinzipien werden analysiert. Im letzten Schritt werden mögliche Übertragungen dieser Prinzipien auf technische oder gestalterische Anwendungen vorgeschlagen.
Ein kostbares Gut
Etwa 2/3 unseres Planeten sind mit ihm bedeckt und selbst unser Körper besteht zu über 70% aus diesem Stoff. Die Rede ist von Wasser. Für uns Menschen in Europa schein der Zugang zu diesem unbegrenzt zu sein und dennoch stellt es eines der wertvollsten Güter dieser Welt da. Denn wir alle sind, um zu überleben darauf angewiesen.
In vielen Bereichen auf unserer Erde ist Wasser jedoch um einiges schwieriger zu erhalten als in beispielsweise Europa. Die Vegetation dieser Gebiete hat sich im Laufer der Jahre eigene Strategien erarbeitet um sich an die erschwerten Umweltbedingungen anzupassen.
Überleben in der Wüste
Einer dieser Überlebenskünstler ist der Nebeltrinkerkäfer. Er ist schwarz gefärbt, etwa zwei Zentimeter groß und hat auffällig lange Beine. Diese ermöglichen einen großen Abstand des Leibes vom heißen Sand. Mittels einer bestimmten Oberflächenstruktur auf seinen Flügeln ist er in der Lage Wasser aus den vom Atlantik in die Wüste ziehenden Nebelschwaden zu gewinnen. Dazu balancieren die Tiere auf einem Dünenkamm mit dem Kopf nach unten gesenkt und ihrem Hinterteil nach oben gestreckt. Der Nebel, der in kleinen Tröpfchen auf seinen Flügeln kondensiert, fließt in kleinen Rinnen über ihren Rücken direkt in ihren Mund.
Das Funktionsprinzip
Die Oberflächenstruktur besteht aus einer hydrophil-hydrophobe dreidimensionalen Mikrostruktur. Durch das hydrophil-hydrophobe Wechselspiel sammelt sich auf den hydrophilen Kuppen Wasser an, während durch die hydrophoben Täler mithilfe der Schwerkraft dieses wieder in Richtung des Munds abfließt. Mittels dieses Prinzips kann der Käfer 40 Prozent seines eigenen Körpergewichts an Wasser sammeln, abführen und aufnehmen.