In der Bachelor-Arbeit im 7. Semester bearbeiten die Studierenden anhand eines frei wählbaren Themas ein Gestaltungsprojekt, in dem sie ihre erlernten Kenntnisse in Recherche, Konzept und Entwurf praktisch anwenden.
Unsere Welt steckt in einer Ressourcenkrise. Produkte werden oft weggeworfen, obwohl sie wertvolle Materialien enthalten. Recycling funktioniert nur selten so gut, wie es versprochen wird. Warum ist das so und wie können wir daran etwas ändern?
Diese Frage habe ich mir in meiner Bachelorarbeit gestellt. In einer Ausstellung erkläre ich, warum wir dringend eine gesunde, wirklich funktionierende Kreislaufwirtschaft brauchen und wie wir diese erreichen bzw. gestalten können.
Der Fokus liegt dabei auf der Rolle von Produktdesignerinnen. Sie entscheiden mit jedem neuen Produkt, ob es Teil der Lösung oder Teil des Problems ist. Die kleine Ausstellung führt Besucherinnen durch die von mir erarbeiteten drei zentralen „Baumaßnahmen“, die für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft notwendig sind: 1. Material, 2. Monomaterial und 3. das passende Rückführungssystem.
Im ersten Bereich geht es um gesunde Materialien. Diese bilden die essenzielle Grundlage für eine sinnvolle, unschädliche Kreislaufwirtschaft. Viele aktuell verwendete Materialien sind giftig, kaum recycelbar oder schaden Mensch und Natur. Das muss sich ändern! Ich selbst habe versucht mit Hilfe meiner festgelegten Schritt-für-Schritt Anleitung ein wirklich nachhaltiges Material zu entwickeln. Die Ergebnisse habe ich in einem Open-Source Katalog festgehalten.
Der zweite Bereich erklärt das Prinzip von Monomaterialprodukten. Diese bestehen aus nur einem einzigen Material und lassen sich dadurch einfacher recyceln. Besonders wichtig ist hierbei, dass es für die Umsetzung von Monomaterial Produkten nötig ist die Produkte ganz neu zu denken, anstatt immer wieder den gleichen Designmustern zu folgen.
Der dritte Bereich widmet sich den passenden Rückführungssystemen. Denn auch ein gut durchdachtes Monomaterial Produkt nützt wenig, wenn es am Ende im Restmüll landet. Wie genau die Systeme für unterschiedliche Produkte aussehen können ist sehr individuell, aber klar ist: Wir brauchen klare Rückführungswege, verständliche Kennzeichnungen und mehr Verantwortungsübernahme der Hersteller.
Die Arbeit klärt zum einen über aktuelle Missstände auf, über die viele Menschen aktuell garnicht Bescheid wissen und gibt Designer*innen Werkzeuge an die Hand, um Verantwortung übernehmen zu können.
Die Arbeit bildet eine wichtige Grundlage für weitere Projekte zu einem extrem wichtigen Thema, das uns alle täglich betrifft und auf dem trotzdem noch viel zu wenig Aufmerksamkeit liegt.