In der Bachelor-Arbeit im 7. Semester bearbeiten die Studierenden anhand eines frei wählbaren Themas ein Gestaltungsprojekt, in dem sie ihre erlernten Kenntnisse in Recherche, Konzept und Entwurf praktisch anwenden.
Sehnenschäden gehören zu den häufigsten Verletzungen bei Sport- und Freizeitpferden. Die genaue Ursache lässt sich im Nachhinein oft nicht mehr eindeutig feststellen. Ein entscheidender Risikofaktor, der solche Verletzungen begünstigt, ist der Hitzestau unter dem Beinschutz.
Die Sehnen bestehen überwiegend aus Kollagen Fasern, die in einer geordneten Struktur elastisch und reißfest miteinander verbunden sind. Diese Struktur ist temperatursensibel. Ab ca. 42 °C beginnt die sogenannte Denaturierung von Kollagen: Die Kollagen Fasern verlieren ihre geordnete Spiralstruktur, sie werden weicher, weniger elastisch und mechanisch schwächer. Die Zellen innerhalb der Sehne können durch Hitze geschädigt oder abgetötet werden. Es kommt zu Mikroschäden, die die Sehne auf Dauer anfälliger für Risse oder Teilrupturen machen.
Beim Bewegen des Pferdes entsteht Reibungswärme im Sehnenbereich. Wenn zusätzlich ein nicht atmungsaktiver Beinschutz getragen wird, kann sich die Hitze stauen – bis zu 45–48 °C wurden gemessen, z. B. bei einem Neopren-Beinschutz ohne Belüftung.
Das Konzept „Cavalea“ setzt genau an diesem Punkt an: Durch die gezielte Auswahl atmungsaktiver, stoßdämpfender Materialien und ein durchdachtes Belüftungssystem wird eine effektive Kühlung des Sehnenbereichs während der Bewegung ermöglicht. So wird die notwendige Schutzfunktion mit einem hohen Maß an Temperaturregulation kombiniert – ohne Kompromisse bei Funktionalität oder Handhabung.