Die Nutzung eines vermeintlich simplen Produkts wird von Studierenden dokumentiert, Erkenntnisse ausgearbeitet und anschließend ein zusammenfassendes Plakat gestaltet.
Projektthematik
Die Nutzung eines vermeintlich simplen Geräts wird von einer/m Studierenden präzise dokumentiert. Die äußere Form einer Interaction Map ermöglicht die schnelle Erfassung der einzelnen Bedienschritte, Pro-bleme und Erkenntnisse (Insights).
Auf einem Poster werden die wichtigsten Erkenntnis-se leicht verständlich und visuell ansprechend zu-sammengefasst.
Zielsetzung
Den Studierenden wird die Wichtigkeit der Analyse von Kleinstinteraktionen für einen erfolgreichen Designprozess nähergebracht. Gleichzeitig werden zur visuell klaren Aufbereitung des Posters die parallel erlernten, visuellen Gestaltungsgrundlagen angewandt.
Prof. Marc Guntow, Prof. David Oswald, Pius Burkhart, Joschua Rothenbacher
Ohrthemometer
Im Rahmen des Projekts wurde ein Produkt hinsichtlich seiner Benutzerfreundlichkeit und intuitiven Bedienbarkeit analysiert. Dazu wurde ein Ohrthermometer untersucht und ein strukturiertes Testverfahren durchgeführt. Das Ziel war es, herauszufinden, wie verständlich das Gerät für Erstnutzer ist und welche Herausforderungen beim ersten Gebrauch auftreten.
First-Use-Test
Um die Usability des Ohrthermometers zu bewerten, wurde ein First-Use-Test mit einer Person durchgeführt, die das Gerät zuvor noch nie benutzt hatte. Die Testperson erhielt die Aufgabe, ihre eigene Körpertemperatur zu messen. Der Test dauerte fünf Minuten und erforderte durchschnittlich sechs Versuche, bevor eine erfolgreiche Messung gelang.
Während des Tests wurden folgende Probleme festgestellt:
Unklare Rückmeldungen beim Messvorgang: Die Testperson war sich oft unsicher, ob die Messung gestartet oder abgeschlossen war.
Fehlinterpretation der akustischen Signale: Das Gerät verwendet nur ein singuläres akustisches Signal, sowohl für eine erfolgreiche Messung als auch für einen Fehlversuch. Dadurch konnte die Testperson nicht eindeutig erkennen, ob die Messung korrekt durchgeführt wurde oder nicht
Interaction Mapping
Nach dem Test wurde eine Interaction Map erstellt, um den Nutzungsprozess detailliert zu analysieren. Dabei wurden verschiedene Parameter betrachtet:
Erkenntnisse
Die Analyse hat gezeigt, dass das Gerät funktional ist, aber in einigen Bereichen Herausforderungen bestehen. Besonders deutlich wurde:
-Die fehlende Differenzierung von akustischen Signalen erschwert die Unterscheidung zwischen einer erfolgreichen und einer fehlgeschlagenen Messung.
-Das Gerät gibt keine eindeutigen visuellen Hinweise darauf, ob eine Messung korrekt gestartet oder beendet wurde.
-Der Messprozess ist für Erstnutzer nicht unmittelbar verständlich, was zu mehreren Versuchen führt, bevor eine Messung erfolgreich durchgeführt werden kann.
-Die Darstellung von Fehlern auf dem Display ist nicht intuitiv genug, sodass es für Nutzer schwierig ist, die Ursache einer Fehlermeldung zu erkennen.