Die Nutzung eines vermeintlich simplen Produkts wird von Studierenden dokumentiert, Erkenntnisse ausgearbeitet und anschließend ein zusammenfassendes Plakat gestaltet.
Projektthematik
Die Nutzung eines vermeintlich simplen Geräts wird von einer/m Studierenden präzise dokumentiert. Die äußere Form einer Interaction Map ermöglicht die schnelle Erfassung der einzelnen Bedienschritte, Pro-bleme und Erkenntnisse (Insights).
Auf einem Poster werden die wichtigsten Erkenntnis-se leicht verständlich und visuell ansprechend zu-sammengefasst.
Zielsetzung
Den Studierenden wird die Wichtigkeit der Analyse von Kleinstinteraktionen für einen erfolgreichen Designprozess nähergebracht. Gleichzeitig werden zur visuell klaren Aufbereitung des Posters die parallel erlernten, visuellen Gestaltungsgrundlagen angewandt.
Prof. Marc Guntow, Prof. David Oswald, Pius Burkhart, Joschua Rothenbacher
Product Poster | Nähmaschine
Die SINGER Heavy Duty 4432 ist eine robuste Nähmaschine, die sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Nutzer konzipiert wurde. Trotz ihrer vermeintlichen Einfachheit erfordert die Bedienung ein grundlegendes Verständnis der Funktionen und Bedienelemente.
User Test
Die Aufgabe bestand darin, eine gerade Linie im Geradstich zu nähen, den Stoff um 90° zu drehen und eine zweite Linie im Zickzackstich zu nähen.
Der gesamte Prozess wurde per Video aufgezeichnet und mithilfe eines Interaction Mappings analysiert. Dabei wurden einzelne Nutzungsschritte, Herausforderungen und Nutzerreaktionen dokumentiert.
Insights
Erste Interaktion mit der Nähmaschine
Ein wesentliches Problem war das Auffinden des Nähfußhebels. Da dieser nicht sofort erkannt wurde, blieb der Stoff fixiert, was das Drehen des Stoffes erschwerte. Auch der Netzschalter wurde erst bemerkt, als die Maschine nach dem Betätigen des Pedals nicht funktionierte („Es passiert nichts?!“). Die Vielzahl an Knöpfen und Einstellrädern führte zu Verwirrung und einem zögerlichen Start („So viele Knöpfe, so viele Rädchen. Keine Ahnung?!?“).
Bedienung der Maschine
Während einige Funktionen schwer zu finden waren, gab es auch Elemente, die der Nutzer schnell verstand. Die Einstellräder wurden beispielsweise durch ihre Beschriftung und die logische Anordnung richtig genutzt. Auch die Stichart konnte der Nutzer problemlos einstellen, da diese gut gekennzeichnet war. Durch Ausprobieren und Fehlerkorrektur näherte sich der Nutzer schrittweise der Lösung an („Nope, das ist es auf jeden Fall nicht, aber es macht schon mal die richtige Nähart.“).
Lernprozess & Erfolgserlebnisse
Der Nutzer erarbeitete sich die Funktionsweise der Nähmaschine durch Versuch und Irrtum. Trotz anfänglicher Unsicherheiten führten wiederholte Versuche schließlich zu einem Erfolgserlebnis („Jetzt hab ich es geschafft!“). Dies zeigt, dass die Maschine grundsätzlich erlernbar ist, aber eine Einarbeitungszeit erfordert.
Fazit & Erkenntnisse
Die Analyse hat gezeigt, dass einige Bedienelemente der Nähmaschine verständlich sind, während andere für unerfahrene Nutzer schwer zugänglich bleiben. Besonders problematisch war das Auffinden des Nähfußhebels und des Netzschalters, während die Sticharten und Einstellräder gut erkannt wurden.