Die Nutzung eines vermeintlich simplen Produkts wird von Studierenden dokumentiert.
Wie nutzerfreundlcih ist ein Produkt?
Die äußere Form eines Interaction Mappings ermöglicht die schnelle Erfassung einzelner Bedienschritte, Probleme und auch erste Erkenntnisse. Den Studierenden wird die Wichtigkeit der Analyse kleinster Interaktionen für einen erfolgreichen Designprozess näher gebracht. Durch die visuell möglichst klare Aufbereitung des Mappings werden Grundlagen vermittelt.
Prof. Marc Guntow, Kai Wanschura, Maximilian Schulist, Johanna Wellnitz
Praktica MTL 5
Ausgangslage
Wenn Nutzer zum ersten mal ein Produkt benutzen, sollten sie im besten Fall direkt verstehen wie es funktioniert. Dennoch sind viele Produkte sehr komplex und haben jede Menge Funktionen die beim “First Use”, also dem ersten Benutzen nicht sofort verständlich und ersichtlich sind. Dabei kommt der Nutzer oft in Situationen die verschiedene Gefühle und Reaktionen hervorrufen. Um diese festzuhalten und zu verstehen hilft ein Interaction Mapping weiter, dies sollten wir als gedrucktes Poster erstellen.
Produkt
Die Praktica MTL 5 ist eine analoge DDR Kamera aus dem Jahre 1985.
Aufgabe
Die Testperson war Nina, eine Interaktionsgestaltungs Studentin, die zum ersten Mal eine analoge Kamera bediente. Ihre Aufgabe war die hintere Klappe der Kamera zu öffnen.
Ablauf
Um den First Use zu dokumentieren, wurde die Nutzerin die ganze Zeit gefilmt. Dadurch wurden Mimik, Gestik und Aussagen festgehalten. Ihre Gedanken, konnten durch den “Think aloud”(Aussprechen der Gedanken), ebenfalls im Video herausgearbeitet werden. Nachdem die Nutzerin ihre Aufgabe absolvierte, folgte ein kurzes Interview um ihre Eindrücke mit dem Produkt und aufgetretene Unklarheiten zu klären.
Ergebnis
Das Produkt weist keine Kennzeichnungen auf, was das Benutzen deutlich erschwert. Auf dem Plakat sind daher die einzelnen Komponenten mit kleinen Richtungspfeilen gekennzeichnet und sie heben sich zudem farblich ab. Da es in diesem Beispiel weniger um genaue Nutzerdaten, sondern eher um Haptik, Feedback und Kennzeichnung ging, ist das Plakat mit wenig Datenvisualisierung ausgekommen. Es wurde hier eher das Produkt und seine kulturelle sowie zeitliche Herkunft stilisiert dargestellt und dazu mit allen Insights bestückt, die in der Nutzerbefragung herausgekommen sind.