Die Nutzung eines vermeintlich simplen Produkts wird von Studierenden dokumentiert.
Wie nutzerfreundlich ist ein Produkt?
Die äußere Form eines Interaction Mappings ermöglicht die schnelle Erfassung einzelner Bedienschritte, Probleme und auch erste Erkenntnisse. Den Studierenden wird die Wichtigkeit der Analyse kleinster Interaktionen für einen erfolgreichen Designprozess näher gebracht. Durch die visuell möglichst klare Aufbereitung des Mappings werden Grundlagen vermittelt.
Kai Wanschura, Maximilian Schulist, Mark Meyer, Sina Schulz
Thermodrucker | Insights Plakat
Die Aufgabe war es, bei einem selbst ausgewählten Gerät einen Usertest mit einer Person durchzuführen. Diese Person hatte den Gegenstand zuvor noch nie benutzt und es handelt sich daher um einen Erstnutzertest. Aus dem dokumentieren Usertest wurde zuerst eine Interaction-Map angelegt und daraus Insights zu dem Gerät abgeleitet. Die gewonnen Insights wurden dann auf einem Plakat visualisiert.
Gerät
Bei meinem ausgesuchten Gerät handelt es sich um einen kleinen Thermodrucker. Die Aufgabe der Testperson bestand darin, ein Selfie ausdrucken. Dabei musste der Drucker geöffnet, die Papierrolle eingelegt und der Drucker wieder geschlossen werden. Über die zugehörige App wird das Foto ausgewählt und der Druck bei eingeschaltetem Drucker in Auftrag gegeben.
Interaction-Map
Im Usertest hat die Testperson laut seine Gedanken ausgesprochen und seine Handlungen und Vorgehensweise beschrieben. Durch die Aufnahme des Testes konnten die einzelnen Handlungen, Verwirrungen und Gedanken detailreich herausgearbeitet werden. Dadurch ist die Interaction-Map entstanden. Dort habe ich die Informationen durch die verschiedenen Farben der Post-its in die Kategorien Thinking, Speaking, Doing und Situation eingeteilt und in einen Zeitstrahl mit Abschnitten von jeweils 20 Sekunden angeordnet.
Aus der fertigen Map wurden dann die einzelnen Insights herausgearbeitet. Die Insights waren die Grundlage für das Gestalten des Plakates. Auf dem Plakat sieht man noch erstellte Illustrationen des Thermodruckers, um die Insights besser zu veranschaulichen.
Insights
1. Unklares Icon
Durch die nicht eindeutige Beschriftung ist das Öffnen des Druckers für den Nutzer erschwert. Die Bedeutung des Icons aus zwei entgegengesetzten Pfeilen wird erst durch Ausprobieren richtig verständlich.
2. Irreführende Formgebung
Die Bärenschnauze auf der Oberseite des Druckers kann als Knopf missverstanden werden. Das Element hat eine andere Haptik und eine große, runde und tiefergelegte Form, welches fälschlicherweise vermuten lässt, dass es sich um ein Bedienelement handelt.
3. Lange Interaktionszeit
Durch kurzes Drücken des Knopfes gibt es kein Feedback und der Drucker bleibt aus. Erst durch langes Drücken von drei Sekunden leuchtet der Knopf grün und der Drucker ist an. Durch die zu lange Interaktionszeit mit dem Knopf wird der Nutzer verunsichert und denkt, dass es sich nicht um den richtigen Einschaltknopf handelt.
4. Papiereinlegen: Gute Affordance
Das richtige Einlegen der Papierrolle ist durch die Vertiefung und eine zusätzliche Abbildung eindeutig und kann nicht missverstanden werden.
5. Fehlende Stabilität
Die Plastikrolle, auf die das Papier aufgerollt ist, hält nicht in der Papierrolle und rutscht bei der Bewegung heraus. Dies erschwert die Interaktion mit dem Papier beim Einlegen.
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