Die Nutzung eines vermeintlich simplen Produkts wird von Studierenden dokumentiert.
Wie nutzerfreundlich ist ein Produkt?
Die äußere Form eines Interaction Mappings ermöglicht die schnelle Erfassung einzelner Bedienschritte, Probleme und auch erste Erkenntnisse. Den Studierenden wird die Wichtigkeit der Analyse kleinster Interaktionen für einen erfolgreichen Designprozess näher gebracht. Durch die visuell möglichst klare Aufbereitung des Mappings werden Grundlagen vermittelt.
Kai Wanschura, Maximilian Schulist, Mark Meyer, Sina Schulz
Sprudel leicht gemacht?
Im Rahmen dieses Projektes im Kurs Ident sollten wir mit einer Person die Funktionen eines von uns ausgewählten Gerätes testen. Die Tester:innen sollten dabei keinerlei Vorkenntnisse bei der Benutzung des Gerätes besitzen. Um die Testsituation in den weiteren Schritten genauer analysieren zu können, wurde der Test anhand eines Videos aufgezeichnet. Mit der “Thinking out Loud” Methode sollte die Testperson wiedergeben, welche Gedanken sie während der Bedienung des Gerätes hat.
Die Aufgabenstellung
Die Testperson sollte in diesem Szenario einen Sodastream bedienen. Die Aufgabe dabei war es, die Gaskartusche in den Sodastream einzusetzen, um damit anschließend eine Flasche Leitungswasser zum Sprudeln zu bekommen.
Interaction Map
Im Nachgang zum Usertest sollte nun eine “Interaction Map” erstellt werden. Mit den verschiedenen Kategorien “Schlüsselmomente”, “Saying”, “Doing” und “Emotions” untersuchte ich das entstandene Video und gliederte es in jeweils 10 Sekunden lange Abschnitte.
Aus der daraus entstandenen Map wurden dann einzelne Insights gesammelt und formuliert. Diese bildeten später den Grundstein für die Gestaltung des Plakates. Die Illustration des Sodastreams sollte dabei helfen, die unterschiedlichen Bedienelemente darzustellen.
Insights
Unverständliche Bedienelemente
Durch mangelnde Orientierungshilfen wie Icons und Aufschriften ist die Anwendung der verschiedenen Buttons und Drehelemente zum Öffnen verschiedener Gehäusestellen unklar.
Ohne weitere Hilfestellung kann nicht nachvollzogen werden, wie die unterschiedlichen Gehäusestellen ohne übermäßigen Kraftaufwand geöffnet werden können.
Fehlende Beschriftungen
Der Mechanismus zum Einsetzen der Gaskartusche ist nicht weiter beschrieben.
Anhand der fehlenden Beschriftung kann nicht festgestellt werden, dass die Kartusche mittels eines Gewindes eingedreht werden muss, um sie fest mit dem Sodastream zu verbinden.
Mangelndes akustisches Feedback
Beim Betätigen der Taste zum Aufsprudeln des Wassers gibt der Sodastream ein akustisches Feedback, das darauf hinweist, dass Kohlensäure in das Wasser gepumpt wird.
Vor der ersten Nutzung des Geräts bleibt jedoch unklar, wie lange die Taste zum Sprudeln des Wassers gedrückt werden muss. Erst nach mehreren Versuchen erkennt die Testperson durch einen lauteren Ton, dass das Leitungswasser nun erfolgreich gesprudelt wurde.
Unerwartetes Verhalten
Verschiedene Elemente, die sich nach Betätigung der Öffnungsmechanismen vom Sodastream abnehmen lassen, kippen bei der Bedienung ungebremst zum Nutzer.
Dies führt zur Verunsicherung des Nutzers und er fragt sich, ob er möglicherweise einen Fehler gemacht hat.
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