Die Nutzung eines vermeintlich simplen Produkts wird von Studierenden dokumentiert, Erkenntnisse ausgearbeitet und anschließend ein zusammenfassendes Plakat gestaltet.
Projektthematik
Die Nutzung eines vermeintlich simplen Geräts wird von einer/m Studierenden präzise dokumentiert. Die äußere Form einer Interaction Map ermöglicht die schnelle Erfassung der einzelnen Bedienschritte, Pro-bleme und Erkenntnisse (Insights).
Auf einem Poster werden die wichtigsten Erkenntnis-se leicht verständlich und visuell ansprechend zu-sammengefasst.
Zielsetzung
Den Studierenden wird die Wichtigkeit der Analyse von Kleinstinteraktionen für einen erfolgreichen Designprozess nähergebracht. Gleichzeitig werden zur visuell klaren Aufbereitung des Posters die parallel erlernten, visuellen Gestaltungsgrundlagen angewandt.
Prof. Marc Guntow, Prof. David Oswald, Marianne Spiess, Selina Dick
Interaction Mapping
Der User-Test
Im ersten Schritt führten wir einen Test des Produkts durch. Dabei gab es keinerlei Hilfestellungen für die Testperson. Sie war bei der Bewältigung der Aufgabe vollständig auf sich selbst und die (mangelnde) Verständlichkeit des Produkts gestellt. Die Aufgabe wurde Produktspezifisch verteilt, so musste meine Testperson auf einem Induktionskochfeld von Bosch einen Topf mit Wasser auf einem Feld zum Kochen bringen und auf einem zweiten warm halten. Eine erstmal simple Aufgabe, die durch die Gestaltung des Produkts so einige Probleme mit sich brachte, die videographisch festgehalten wurden.
Interaction Mapping
Anschließend hatte jede:r Testleiter:in die Herausforderung den Test mit all seinen Problemen und/oder Erfolgen detailreich zu analysieren. Um dabei den Überblick zu behalten hielten wir Erkenntnisse zeitlich geordnet fest (siehe Post-It Ansammlung).
Dabei war es super spannend die Wichtigkeit von kleinsten Details zu lernen. So unzulänglich durchdachte Gestaltung zu viel Verwirrung. Dazu zählte nicht nur die nicht vorhandene Belabelung der Funktionen bzw. ihrer Symbole, sondern auch die Mehrfachbelegung einzelner Elemente. So war oftmals unklar was das sichtbare Symbol nun bewirken würde wodurch eine Zaghaftigkeit entstanden ist. Sobald etwas ausprobiert wurde zeigte es oft nicht die erwartete Wirkung, was ebenfalls zu Verwirrung und teilweiser Frustration führte.
Die Schwierigkeit war dabei herauszufiltern was relevante Probleme in Bezug auf die Aufgabenstellung waren. Denn die Probleme entstanden meist nur durch die Sonderfunktionen und weniger bei der alleinigen Umsetzung der Aufgabe. Weshalb dann aber so viele (nicht belabelte) Sonderfunktionen haben, wenn man sie ohnehin fast nicht benötigt? Das haben auch und meine Testperson uns auch gefragt…
Denn schon zu Beginn gab es Unklarheiten - entstanden durch eine der Sonderfunktionen - die ansonsten vermutlich nicht aufgetreten wäre. So werden die auf dem Kochfeld abgebildeten Zahlen nicht nur genutzt um die Dauer eines Timers sondern auch um die Stufe jeweiligen Kochfelds einzustellen. Da meine Testperson zusätzlich einen Timer einstellen wollte (was nicht in der Aufgabe gefordert war) brauchte sie später einen Moment um zu verstehen, das dieselben Zahlen auch für die Stufen und nicht nur die Minuten stehen. Ein Problem das ohne die Timer-Funktion nicht entstanden wäre.
Andererseits konnten auch kleine Erfolge dokumentiert werden, als Funktionen -wie beispielsweise die Boost-Funktion - verstanden wurden.
Allgemein muss gesagt werden das die Erfüllung der Aufgabe relativ simpel war und schnell erfolgt ist, die Zusatzfunktionen jedoch viele Fragen hinterlassen haben, die auch durch Ausprobieren nicht beantwortet werden konnten.
Kernprobleme
1. keine Belabelung der Symbole
2. Nutzung derselben Elemente für mehrere/unterschiedliche Funktionen
3. Language Barrier (?)
Erstellung eines Plakates
Abschließend sollten wir dann die gesammelten Erkenntnisse auf einem Plakat zusammenfassen. Wie schon angesprochen war es dabei schwer die Relevanz der einzelnen Herausforderungen zu differenzieren und sich auf die Wichtigsten zu beschränken. Denn am Ende sollte ein nachvollziehbarer Produkttest im Vordergrund stehen. So sollen auch Personen die nicht während dem Testing präsent waren verstehen können, wo die Produkte unverständlich oder ungenau gestaltet sind und in welchen Bereichen keine Probleme auftraten.
Durch Feedbackgespräche mit Dozenten und Kommilitonen sammelten sich schnell einige optische Varianten an.