In der Bachelor-Arbeit im 7. Semester bearbeiten die Studierenden anhand eines frei wählbaren Themas ein Gestaltungsprojekt, in dem sie ihre erlernten Kenntnisse in Recherche, Konzept und Entwurf praktisch anwenden.
Ich fühle was, was du nicht fühlst - Hochsensibilität sichtbar machen
Hochsensibilität bei Kindern sichtbar machen
Etwa jedes fünfte Kind ist hochsensibel – und die meisten Menschen wissen nicht einmal, was das bedeutet. Hochsensibilität ist kein Modetrend, keine Schwäche, sondern ein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal: ein empfindsameres Nervensystem, eine tiefere Reizverarbeitung, intensivere Gefühle. Doch gerade in einer Gesellschaft, die auf Funktionieren, Leistung und Anpassung ausgerichtet ist, bleibt diese Besonderheit oft unsichtbar – oder wird missverstanden.
Viele betroffene Eltern spüren: Irgendwas ist anders. Ihr Kind zieht sich zurück, weint scheinbar grundlos, reagiert auf Lärm oder Veränderungen besonders stark. Doch statt Klarheit zu bekommen, stoßen sie auf eine große Herausforderung – und häufig auch auf Unverständnis. Es fehlt an niedrigschwelliger, verständlicher und visuell zugänglicher Aufklärung.
Das Projekt
Aus dieser Beobachtung heraus entstand dieses Projekt: ein visuell gestaltetes Handbuch für Eltern und Bezugspersonen hochsensibler Kinder. Es soll dort helfen, wo Verunsicherung herrscht – mit klaren Informationen, anschaulichen Grafiken und einer Sprache, die ohne Vorkenntnisse funktioniert.
Ziel war es, Hochsensibilität greifbar zu machen – nicht abstrakt, sondern im Alltag verankert. Durch Interviews mit betroffenen Eltern, intensive Recherche und gestalterische Übersetzung entstand ein System aus drei zentralen Bestandteilen:
Das Handbuch
Das Handbuch
vermittelt grundlegendes Basiswissen in verständlicher Sprache. Es beantwortet typische Elternfragen, erklärt zentrale Begriffe, bietet Selbsttests und Handlungsideen für den Alltag.
Die herausnehmbaren Leporellos
-Bild-
führen vertiefend in die vier zentralen, inneren Prozesse hochsensibler Kinder ein. Die Gestaltung übersetzt mithilfe von Zeichensprache damit Verhältnisse, die so noch nie visuell fassbar gemacht wurden.
Die Plakate
-Bild-
dienen als Aufmerksamkeitserzeuger im öffentlichen Raum – etwa in Kitas oder Wartezimmern – und führen direkt zum Handbuch. Mit zugespitzten, alltagsnahen Aussagen öffnen sie den ersten Zugang zum Thema.
Die Gestaltung folgt dabei einer klaren Haltung: sensibel, strukturiert, zurückhaltend. Mit ruhiger Farbgebung, klaren Formen und intuitiver Navigation soll das Medium nicht überfordern, sondern Orientierung geben.