In der Bachelor-Arbeit im 7. Semester bearbeiten die Studierenden anhand eines frei wählbaren Themas ein Gestaltungsprojekt, in dem sie ihre erlernten Kenntnisse in Recherche, Konzept und Entwurf praktisch anwenden.
Die Ausstellung »[dialekt] im Wandel« beschäftigt sich mit der sprachlichen Vielfalt im deutschen Sprachraum und rückt dabei zwei konkrete Dialekte in den Fokus: das Schwäbische und das Sächsische. Ziel des Projekts ist es, deren Wandel im Laufe der Zeit erfahrbar zu machen –sowohl akustisch als auch visuell – und dabei gesellschaftliche, mediale sowie biografische Einflüsse mit einzubeziehen.☒
Dialekte werden oft als verschwindend oder veraltet wahrgenommen. Unsere Ausstellung setzt dem ein neues Narrativ entgegen: Dialekte sind lebendig, kulturell verankert und Ausdruck individueller Prägung. Gleichzeitig stehen sie im Spannungsfeld zwischen Pflege, Verdrängung und Anpassung – vor allem im Kontakt mit der deutschen Standardsprache. Diese Dynamik macht die Ausstellung sichtbar und hörbar.☒
Auf welche Weise wird die Variabilität und Varietät der deutschen Sprache anhand der Dialekte Schwäbisch und Sächsisch sichtbar?
Leitfrage des Projektes
Generationen
Der Fokus liegt auf dem Dialog zwischen Generationen. In dem zentralen Exponat kommen reale Sprecher aus verschiedenen Altersgruppen miteinander ins Gespräch. Schwäbisch trifft auf Sächsisch, Jung auf Alt. Es entsteht ein ehrlicher und persönlicher Austausch darüber, wie sich Sprache verändert, welche Rolle Vorurteile spielen und wie sich die Einstellung zum eigenen Dialekt im Laufe des Lebens wandelt. Besucher hören aktiv zu, vergleichen, entdecken Unterschiede und können sich gleichzeitig selbst verorten.
1 zu1 Exponat
Sobald die ausgewählten sächsischen und schwäbischen Personen miteinander ins Gespräch treten erscheinen an passenden Stellen Hintergrundinformationen. Sie ordnen das Gesprochene ein und bilden die didaktische Ebene des Exponats. Damit fördern die Einschübe eine nachhaltige Auseinandersetzung mit den Inhalten.
Didaktische Ebene
Exponat in Anwendung
Anwendung
Stationen
Flankierend dazu beleuchten weitere Stationen unterschiedliche Aspekte des Dialekts. Historische Veränderungen der deutschen Sprache sowie der Wahrnehmung des Sächsischen, mediale Einflüsse, sprachliche Identität und Wurzeln bestimmter Dialektwörter. Immer wieder wird dabei auf Interaktion gesetzt: Man hört, rätselt, ordnet ein, hinterfragt. Die Ausstellung spricht nicht nur den Verstand an, sondern auch das Ohr.☒
»[dialekt] im Wandel« versteht sich als eine Einladung zur Reflexion: Sprache dient als sozialer Marker, als Heimatgefühl, als wandelbares Phänomen. Es ist ein Plädoyer für das Zuhören und für einen offenen, neugierigen Umgang mit sprachlicher Vielfalt in unserer Gesellschaft.
1 zu 20 Modell
Die Ausstellung zeichnet sich durch die Kombination interaktiver und audiovisueller Formate aus und schafft so einen zeitgemäßen Zugang zum Thema Dialekt. Die gestalterische Innovation liegt vor allem in der Verbindung von Inhalt und Form: Dialekte, die im Alltag oft nur beiläufig wahrgenommen werden, erhalten durch visuelle Codes, gezielte Farbgebung und interaktive Stationen eine neue Sichtbarkeit und erfahrbare Präsenz.☒
Besondere Gestaltungselemente wie die farblich differenzierten Informationsträger, die zwischen schwäbischen, sächsischen und standardsprachlichen Inhalten unterscheiden, unterstützen die inhaltliche Struktur der Ausstellung auf visueller Ebene. Auch die Wahl der Schrift, das Spiel mit Lautschriftzeichen in den [eckigen Klammern] und der Einsatz von Bitmap-Grafiken als visuelles Echo auf die Verschlüsselung und Entschlüsselung von Dialekten schaffen ein gestalterisches System, das sich konsequent durch alle Stationen zieht.
Station Zeitstrahl
Plakate
Zur Außenkommunikation finden sich passend gestaltete Plakate an öffentlichen Orten.